Migrationsberatung leistet unverzichtbaren Beitrag zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts

Die Migrationsberatung wird vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge verantwortet und vor Ort passgenau von den Wohlfahrtsverbänden, die in der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege organisiert sind, sowie dem Bund der Vertriebenen (BdV) durchgeführt.

Finanzielle Förderung der Träger in 2017 erhöht

Die hohe Anzahl von Geflüchteten und weiteren Zugewanderten, insbesondere aus anderen EU-Staaten, stellt unsere Gesellschaft vor große Herausforderungen. Für eine gelingende Integration der zugewanderten Menschen ist die Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE) ein wichtiger Faktor. Der heute stattfindende Kongress  „Migrationsgesellschaft durch soziale Arbeit gestalten - die Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE) im Gemeinwesen“ im Berliner Umweltforum stellt die Arbeit des Migrationsberatungsdienstes vor und diskutiert die Ziele, Aufgaben und Potentiale im gesellschaftlichen Integrationsgeschehen.

Die Migrationsberatung wird vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge verantwortet und vor Ort passgenau von den Wohlfahrtsverbänden, die in der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege organisiert sind, sowie dem Bund der Vertriebenen (BdV) durchgeführt. Dabei arbeitet sie sehr erfolgreich. Laut einer Studie des Forschungszentrums des Bundesamtes bewerten 95 Prozent der Ratsuchenden die Hilfeleistung der MBE als „sehr gut“ oder „eher gut“.

Die MBE berät ohne Ansehen der Person, vertraulich und kostenfrei. Die MBE steht allen Migranten offen, so können diese beispielsweise sowohl Geflüchtete mit sogenannter guter Bleibeperspektive, Menschen, die über den Familiennachzug nach Deutschland kommen, bereits anerkannte Flüchtlinge, aber auch Spätaussiedler in Anspruch nehmen. Menschen aus rund 100 Staaten wurden in den letzten Jahren beraten. Viele befinden sich in wirtschaftlichen und sozialen Notlagen, selbst wenn sie hochqualifiziert sind. Auf ihren individuellen Informationsbedarf geht die MBE mit Einzelfallberatung durch qualifizierte Beraterinnen und Berater ein. Das Angebot hat sich bewährt.

Dr. Uta Dauke, Vizepräsidentin des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, sieht die Arbeit der MBE als zentralen Bestandteil der Integration: „Die Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer leistet einen wichtigen Beitrag für die ökonomische, soziale, kulturelle und politische Teilhabe von Menschen mit Migrationshintergrund und sie ist stark nachgefragt. Alleine im Jahr 2015 wurden in der MBE rund 320.000 Personen erreicht, für 2016 gehen wir von rund 400.000 Menschen aus. [Die endgültigen Zahlen liegen noch nicht vor.]  Die MBE ist insofern ein wichtiger Grundpfeiler der Integrationspolitik der Bundesregierung, den wir weiter stärken wollen. Wir freuen uns, dass die finanziellen Mittel für die MBE in diesem Jahr im Vergleich zu 2014 auf rund 50 Millionen Euro verdoppelt wurden.“

Prälat Dr. Peter Neher, Präsident der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) betont: „Die Beraterinnen und Berater in den 750 MBE-Einrichtungen in Deutschland absolvierten in den letzten Jahren ein anspruchsvolles Programm, das an die Grenzen der Belastbarkeit ging. Wir gehen davon aus, dass der Bedarf anhaltend hoch bleibt und sich die Beratungsanliegen  noch erweitern. Unsere Beratung bietet prägende Orientierungen für das Leben in der neuen Heimat. Hier profitieren Ratsuchende, zugleich wird sozialer Frieden dort gefördert, wo Zugewanderte und Einheimische zusammenleben. Dieser Beitrag ist unverzichtbar und benötigt bedarfsgerechte Ressourcen.“