Jahresbericht 2016 des Ausschusses Qualitätsmanagement

Vorsitz: Ullrich Wittenius, AWO

Vorsitz: Ullrich Wittenius, AWO


Der Ausschuss Qualitätsmanagement hat 2016 die strategische Weiterentwicklung des Qualitätsmanagements in der BAGFW in seinen unterschiedlichen Ausdifferenzierungen fortgeführt.

In einer konsequenten Weiterentwicklung des Qualitätsthemas beschäftigte sich der QM-Ausschuss mit der Wirkungsorientierung/ Ergebnisqualität und der dazu stattfindenden vielschichtigen Fachdiskussion. Darüber hinaus wurde in Kooperation mit der BGW - Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege - ein alternatives integriertes Zertifizierungsverfahren für den Arbeitsschutz weiter entwickelt. Der QM-Ausschuss ist in die Verhandlungen mit der BZgA zu Anforderungen an die Durchführung und Qualitätssicherung von Setting bezogenen Präventionsmaßnahmen eingebunden.

Die thematischen Arbeitsschwerpunkte für den Ausschuss Qualitätsmanagement bestanden in der Auseinandersetzung mit Art, Umfang und Qualität wirkungsorientierter Arbeitsweisen in der Freien Wohlfahrtspflege sowie der aktiven Begleitung der BGW bei der Entwicklung von niedrigschwelligen Konzepten der Umsetzung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes im Rahmen integrierter Managementmodelle (speziell für Betriebe mit bereits bestehenden QM-Verfahren).


Befragung „Wirkungsorientierung in der Praxis der Freien Wohlfahrtspflege“

An die „Standortbestimmung der BAGFW zur Wirkungsorientierung in der Arbeit der Freien Wohlfahrtspflege“ (2015) sowie das Transparenzgutachten des CSI anschließend hatte sich der QM-Ausschuss zum Ziel gesetzt, sich einen Überblick über die vielfältigen, in der Praxis bereits genutzten Ansätze und Instrumente der Wirkungsorientierung systematisch zu verschaffen, um hierdurch eine praxisnahe Weiterentwicklung von bestehenden Ansätzen und Instrumenten der Wirkungsorientierung sowie die gesellschaftspolitische Mitgestaltung des Themas durch die Freie Wohlfahrtspflege aktiv zu befördern. Hierfür wurde in der Freien Wohlfahrtspflege eine explorative Online-Befragung durchgeführt.

Dieser erste Überblick wie auch der Fachworkshop dazu am 25.10.2016 verdeutlichten, dass in der Praxis der Freien Wohlfahrtspflege ein deutliches Bewusstsein für Wirkungsorientierung besteht und dabei eine Multistakeholderperspektive eingenommen wird. Mit welcher Güte die bestehenden Ansätze und Methoden geeignet sind, explizit Wirkungen zu erfassen, bleibt offen und bedarf zusätzlicher Untersuchungen.

Ein wesentliches Ergebnis der Befragung ist, dass die aktuelle Wirkungsdebatte weiterhin der kritischen Begleitung bedarf, um bereits Bestehendes zu würdigen und eine Weiterentwicklung unter Beachtung valider Instrumente sowie des sparsamen Umgangs mit den Ressourcen voranzutreiben. Es gilt aber auch Grenzen der Ansätze aufzuzeigen sowie unrealistische Vorstellungen der Wirkungsmessung als solche auch zu benennen. Mit diesem Verständnis wird der QM-Ausschuss seine Arbeit fortsetzen und das Thema Wirkungsorientierung in der Freien Wohlfahrtspflege kritisch weiter mitgestalten.


Begleitung des BGW-Zertifizierungsverfahrens

Der Ausschuss Qualitätsmanagement begleitet aktuell beratend die BGW bei der Konzeption von alternativen niedrigschwelligen Entwicklungs- und Zertifizierungsverfahren für den Arbeits- und Gesundheitsschutz, die eine hohe Kompatibilität mit den weit verbreiteten, integrierten Qualitätsmanagement-Systemen, die in den Wohlfahrtsverbänden angewendet werden, erfüllen sollen. Die BAGFW strebt dabei an, sowohl für kleinere Einrichtungen bzw. Betriebe wie auch für soziale Unternehmen mit bereits weit entwickeltem und zertifiziertem Qualitätsmanagement die systematische Organisation des Arbeitsschutzes und dessen externe Überprüfung zu erleichtern. Geplant ist, dass die Konzepte für alternative Zertifizierungsverfahren im Jahr 2017 fertiggestellt und somit erste Praxisumsetzungen in die Wege geleitet werden können.