Jahresbericht 2015 des Fachausschusses „Bürgerschaftliches Engagement und Freiwilligendienste“

Vorsitz: Juliane Meinhold, Der Paritätische

Vorsitz: Juliane Meinhold, Der Paritätische


1.   Bürgerschaftliches Engagement

 

Engagementstrategie des BMFSFJ

 

Das BMFSFJ hat unter beratender Mitwirkung der BAGFW und anderer zivilgesellschaftlicher Akteure für die laufende Legislaturperiode die strategische Ausrichtung der Engagementpolitik im Ministerium diskutiert und die Ergebnisse in einer Engagmentstrategie festgeschrieben. Ziele der Engagmentstrategie sind eine verbesserte Vernetzung, mehr strategische Kooperationen, eine kraftvolle Anerkennungskultur und allgemein bessere Rahmenbedingungen für Bürgerschaftliches Engagement in Deutschland. Der Fachausschuss wird die Umsetzung der Engagementstrategie aufmerksam begleiten und bei Bedarf für den fachlichen Austausch zur Verfügung stehen.

 

Engagementfördergesetz

 

Die Überlegungen zur Forderung eines eigenständigen Engagementfördergesetzes sind erneut diskutiert worden. Die Regelungsbedarfe in Bezug auf Bürgerschaftliches Engagement sind vielfältig, können aber über schon bestehende Rechtsmaterien (z.B. Regelungen im Steuerrecht) abgedeckt werden. Die Notwendigkeiten einer Infrastrukturförderung etc. bedürfen politischer Entscheidungen aber keiner eigenen gesetzlichen Regelung. Die Erfahrungen der Umsetzung eines Engagmentfördergesetzes in Österreich sind in eine weitere Bewertung einzubeziehen.

 

Engagement und Flüchtlinge

 

Die Bundesregierung fördert projekthaft die "Koordinierung, Qualifizierung und
Förderung des ehrenamtlichen Engagements für Flüchtlinge" und Patenschaften mit geflüchteten Menschen im Programm „Menschen stärken Menschen“. Die Entstehung, Planung und Umsetzung der Projekte im Rahmen der Freien Wohlfahrtspflege wird vom Fachausschuss mit begleitet.

 

Expertise in den Beiräten zum Freiwilligensurvey und zur Studie „Kooperation von Haupt und Ehrenamtlichen in Pflege, Kultur, Sport“ des BMFSFJ

 

Sowohl zur Durchführung und Auswertung des Freiwilligensurvey der Bundesregierung 2014 als auch im Rahmen der Studie „Kooperation von Haupt und Ehrenamtlichen in Pflege, Kultur, Sport“ des BMFSFJ konnte die Expertise des Fachausschusses eingebracht werden. Die Ergebnisse der Untersuchungen werden 2016 erwartet.

 

Workshop „Vernetzung vor Ort – Chance für ein selbständiges Leben im Alter“ unter Beteiligung BAGFW und  BMFSFJ

 

In dem geplanten Workshop (Durchführung 2016) werden 8 Projekte der freien Wohlfahrtspflege im Kontext Ehrenamt und Herausforderungen der Organisation eines selbständigen Lebens im Alter vorgestellt. Expertinnen und Experten des BMFSFJ und der BAGFW identifizieren gemeinsam mit den Projektvertreter/-innen Gelingensfaktoren für die Umsetzung. Diese sollen in die weitere fachliche Arbeit des BMFSFJ zu diesem Thema einfließen.

 

2.   Freiwilligendienste

 

Bundesfreiwilligendienst mit Flüchtlingsbezug

Der Fachausschuss der BAGFW hat intensiv die Einführung des Bundesfreiwilligendienstes mit Flüchtlingsbezug durch das BMFSFJ zum 1.12.2015 beraten und begleitet. Bis zu 5000 Plätze von insgesamt 10.000 werden jährlich bis Ende 2018 über die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege umgesetzt.

 

Initiative Umsatzsteuerbefreiung

 

In intensiven Beratungen mit dem BMFSFJ und dem BMF wurden die Möglichkeiten einer gänzlichen Umsatzsteuerbefreiung der Freiwilligendienste beraten.

 

Ergebnisse der Evaluation der Freiwilligendienste

 

Die Freiwilligendienste sind umfangreich im Auftrag des BMFSFJ unter Beteiligung der Strukturen der Freien Wohlfahrtspflege evaluiert worden. Die Ergebnisse wurden im Dezember 2015 vorgestellt und vom Fachausschuss der BAGFW in der Abschlussveranstaltung kritisch kommentiert. Der Fachausschuss begrüßt die Bestätigung, dass die Freiwilligen im FSJ, BFD und FÖJ mit dem Dienst höchst zufrieden sind und 90% aller Freiwilligen diesen weiterempfehlen würden. Allerdings lässt der Bericht neben der umfangreichen Darstellung des Ist-Zustandes der Freiwilligendienste neue Erkenntnisse im Rahmen einer tiefergehenden Analyse der Daten vermissen.