Jahresbericht 2017 des Fachausschusses Migration und Integration

Vorsitz: Dr. Andrea Schlenker, Deutscher Caritasverband


Auch im Jahr 2017 kam eine große Zahl von Menschen nach Deutschland. Dies umfasste nicht nur Schutzsuchende, sondern auch Menschen aus Drittstaaten, die in Deutschland Arbeit suchten oder aufnahmen und vor allem EU-Bürger(innen). Besondere Bedeutung erhielten die Themen Migration, Flucht und Integration aufgrund der medialen und politischen Diskussionen im Vorfeld und im Nachgang der Bundestagswahlen.

Im Handlungsfeld Flucht und Asyl wurden Positionierungen zu den Themen Rückkehrberatung, Gemeinsames Europäisches Asylsystem und Asylverfahrensberatung verfasst sowie Änderungsbedarfe im Bereich der Unterbringung, der Ausbildungsduldung und der Abschiebung benannt. Ein Schwerpunkt war die konzeptionelle Weiterentwicklung und organisatorische Umsetzung von Bundesprogrammen, welche der Unterstützung der Aufnahme und Integration von Flüchtlingen dienen. Dies umfasst das Programm zur Unterstützung des ehrenamtlichen Engagements für Flüchtlinge, die Stärkung des Empowerments für Flüchtlingsfrauen, die Umsetzung von Gewaltschutzkonzepten in Flüchtlingsunterkünften, die Unterstützung von Patenschaften sowie die Förderung von Psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer. Im Bereich des Ehrenamtlichen Engagements für und mit Flüchtlingen wurde in Zusammenarbeit mit dem Informationsverbund Asyl und Integration beispielsweise die Webseite fluechtlingshelfer.info [https://fluechtlingshelfer.info/start/] initiiert und erstellt. Dort finden Menschen, die sich ehrenamtlich für Flüchtlinge engagieren, vielfältige Informationen.

Weitere Lobbyarbeit konzentrierte sich auf die Weiterentwicklung der Integrationskurse als ein Instrument der Integrationsförderung. Zudem beschäftigte sich der Fachausschuss mit der Optimierung der Zusammenarbeit mit Migrantenorganisationen.
 

Gespräche mit der Regierungsebene

Mit den Zielen, neuen Schutzsuchenden und anderen, bereits (länger) in Deutschland und Europa lebenden Migrant(inn)en einen fairen rechtlichen Rahmen und integrationsfördernde Lebensbedingungen und -perspektiven zu ermöglichen, hat der Fachausschuss zu verschiedenen Themen und mit unterschiedlichen Akteuren Gespräche vorbereitet oder selbst durchgeführt. Seitens der Politik, Verwaltung und Wissenschaft waren dies u.a. Gespräche mit Abgeordneten des Europäischen Parlaments, der Bundesintegrationsbeauftragten, dem BMFSFJ, dem BMI, dem Koordinator der Bundesregierung für Flüchtlingsfragen, dem BAMF und dem Sachverständigenrat für Migration und Integration (SVR). Im Gespräch des Präsidenten der BAGFW mit Abgeordneten des Europäischen Parlaments stand beispielsweise die Weiterentwicklung des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems im Fokus, in Gesprächen mit den zuständigen Ministerien u. a. Fragen zur Integrationspolitik und -maßnahmen.
 

Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer


Dr. Ute Dauke, Vizepräsidentin des Bun-desamtes für Migration und Flüchtlinge und
Dr. Peter Neher, Präsident der BAGFW
Auch die Weiterentwicklung und der Ausbau des Bundesprogramms Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE) standen weiterhin im Fokus der Arbeit. Am 16. Februar 2017 fand in Berlin der Kongress „Migrationsgesellschaft durch Soziale Arbeit gestalten“ statt. 
     


Die Veranstaltung wurde gemeinsam vom BAMF und den Trägerverbänden der MBE durchgeführt und richtete sich an Personen aus Politik, Medien und Wissenschaft. Ziel des Kongresses war, das Profil der MBE in Öffentlichkeit und Politik zu schärfen und ihre integrations- und gesellschaftspolitische Bedeutung zu verdeutlichen.