Geriatrische Rehabilitation der Freien Wohlfahrtspflege überzeugt auch Patientenbeauftragten. Verbände fordern mehr Angebote

Die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege konnten den Patientenbeauftragten der Bundesregierung Herrn Wolfgang Zöller vom Konzept der mobilen geriatrischen Rehabilitation überzeugen.

Die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege konnten den Patientenbeauftragten der Bundesregierung Herrn Wolfgang Zöller vom Konzept der mobilen geriatrischen Rehabilitation überzeugen. Zöller war gestern zu Gast im Evangelischen Johannesstift der Diakonie Deutschland in Berlin-Spandau und lernte hier das speziell auf die besonderen Bedürfnisse älterer Menschen zugeschnittene Angebot der Wohlfahrtsverbände näher kennen.

 

Geriatrische Rehabilitation ist seit 2007 zwar eine Pflichtleistung der gesetzlichen Krankenversicherung, wird aber längst nicht flächendeckend angeboten. „Diesem Angebot muss jedoch vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung eine besondere Aufmerksamkeit zukommen“, fordert der Geschäftsführer der BAGFW Dr. Gerhard Timm. „Die Verbände der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) wollen deshalb auch auf politischer Ebene deutlich machen, dass dieses fachlich und wirtschaftlich überzeugende Angebot unbedingt einer größeren Förderung sowie einer bundesweiten Bereitstellung bedarf.“

 

Zöller kam bei seinem Besuch mit Fachleuten und Patienten ins Gespräch und konnte sich persönlich von den besonderen Motivations- und Erfolgsfaktoren für diese Art der Rehabilitation überzeugen: „Ein mobiles Team aus unterschiedlichen Gesundheitsexperten beispielsweise aus den Bereichen Medizin, Pflege, Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie stellen einen individuellen Hilfeplan auf, der in der eigenen Häuslichkeit umgesetzt wird. Die Rückmeldungen der Betroffenen sind beeindruckend.“

 

Doch obwohl das Angebot fachlich und wirtschaftlich überzeugt, erhalten bisher nur 0,3 % der Zielgruppe diese Rehabilitationsleistungen. Gründe hierfür sind zum einen fehlende flächendeckende Angebote für mobile geriatrische Rehabilitation aufgrund schwieriger Verhandlungen mit Kostenträgern. Zum anderen wird alten Menschen vielfach die Rehabilitationsfähigkeit abgesprochen, ihr Rehabilitationsbedarf ignoriert oder schlichtweg der Antrag abgelehnt.

 

„Ziel des Praxisbesuchs ist natürlich auch, Herrn Zöller als Patientenbeauftragten für die Probleme etwa bei der Umsetzung und den damit zusammenhängenden Finanzierungsfragen zu sensibilisieren“, erläutert der BAGFW-Geschäftsführer das Anliegen der Freien Wohlfahrtspflege. Der Patientenbeauftragte zeigte sich interessiert an einer weiteren Zusammenarbeit für einen breiten Zugang aller Betroffenen zu diesen gesetzlichen Leistungen.