hier zur Aufzeichnung des Livestreams

 


 

Sparte Print

Mareike Nieberding


"Was Frauen krank macht",
SZ-Magazin


 

aus der Begründung der Jury

Mareike Nieberding führt uns in ein fast unbekanntes Thema ein. Hier wird ein Beitrag zum Thema Geschlechtergerechtigkeit geleistet, der bisher definitiv fehlte. Zu erfahren wie wenig relevant das Geschlecht bisher für medizinische Forschung und Behandlung ist, ist geradezu erschreckend für Mann und Frau. Ein wichtiges Thema, das hervorragend erzählt wird. In seiner Sachlichkeit verzichtet der Text darauf, Ressentiments zu produzieren, zeigt die gesellschaftliche Relevanz aber sehr klar und stellt folgerichtige Fragen, die sich aus dem Dargestellten klar ergeben. Auch der historische Exkurs weist auf das viel zu lange missachtete Thema. Ein Beitrag, den Frauen wie Männer kennen sollten und der hoffentlich weiter bewegt.


zum Beitrag und der Preisträgerin

 


Sparte Hörfunk

Joachim Palutzki


„Die Pop-Inklusion“, Deutschlandfunk

 

 

aus der Begründung der Jury

Ein Beitrag zum 30-jährigen Jubiläum der Band „Station 17“ ist so besonders, wie die Band selbst. Es ist ein positiver Beitrag, der dennoch sozialkritisch ist und zeigt, was Inklusion schon immer bewegen konnte. Joachim Palutzki holt seine Hörerinnen und Hörer ab: diejenigen, die mit den Väter und Müttern von „Station 17“ aufgewachsen sind, diejenigen, die sie kennen, seit Inklusion ein öffentliches Thema ist oder auch diejenigen, die die Band noch nicht kannten. Palutzki macht Hörfunk, wie er sein soll, handwerklich gut, alle Möglichkeiten des Mediums nutzend, muss man den Beitrag unbedingt bis zum Ende hören. Spannend auch die historischen Ausflüge zum Umgang mit Menschen mit Behinderungen in früheren Zeiten und natürlich wunderbar die Musik aus allen Zeiten der Band.


zum Beitrag und dem Preisträger


Sparte Fernsehen

Marie Löwenstein und Julian Amershi


„Urlaub von der Straße - Die Obdachlosenreise“, NDR

 

 

aus der Begründung der Jury

Wichtiges Kriterium für die Vergabe des Deutschen Sozialpreises ist die Relevanz des Themas. Das Thema Wohnen ist seit langem in das öffentliche gesellschaftspolitische Interesse gerückt und wird hier unter dem Blickwinkel der Obdachlosigkeit, d.h. des Fehlens von Wohnraum, sehr eindringlich gezeigt. Die Nähe, die die Autoren zu einzelnen Protagonisten schaffen, macht bedrückend deutlich, wie wichtig dieses Grundbedürfnis des Menschen ist und dass das Fehlen weit mehr als ein persönliches Problem ist. Und dennoch kann auch dieser kurzfristige Ausstieg viel bewirken. Für die Menschen, die hier einfach und vorurteilsfrei helfen, wird viel Wertschätzung spürbar. Die Vorstellung, wie es für die Obdachlosen sein muss, nach dem Urlaub von der Straße wieder dorthin zurückzukehren, lässt den Zuschauer betroffen zurück. Danke für diesen Film!


zum Beitrag und den Preisträgern


Sparte Online

Pia Rauschenberger


"Therapieland",
Podcast-Serie, Deutschlandfunk Kultur Online

 

 

aus der Begründung der Jury

Wer kennt nicht einen Menschen in seiner Umgebung, der sich nicht schon mal in Psychotherapie gegeben hätte oder dies versucht. Aus diesem Phänomen eine Podcastreihe zu machen, kann nur als beste Idee bezeichnet werden. Denn nur so können wir heute die Autorin und Initiatorin Pia Rauschenberger auszeichnen. Die sechsteilige Serie, die wunderbar ergänzt wird durch eine hervorragende Webpräsenz mit weiteren Texten und wunderbaren Grafiken. Die Podcasts sind so vielschichtig, beleuchten so verschiedene Aspekte des Themas. Es wird viel erklärt. Alles ist subjektiv und nahbar, eingehend und spannend durch die verschiedenen Protagonisten. Objektiviert durch die Einschätzungen des Therapeuten. Trotz der Brisanz lernt man viel und auf angenehme Weise.


zum Beitrag und der Preisträgerin


Sonderpreis "30 Jahre Deutsche Einheit"

„Wer beherrscht Deutschland ? - Was den Osten anders macht“, MDR-Fernsehen

Jan Niklas Lorenzen und Markus Stein
 

aus der Begründung der Jury

Die Machtfrage zu stellen im Jahr zwischen dem 30. Jubiläum des Mauerfalls und dem der Deutschen Einheit ist ein sehr ungewöhnliches Herangehen. Es ist kein Beitrag zum Feiern. Und er ist an Relevanz in der Thematik nicht zu überbieten. Die Arbeit ist umfassend recherchiert und nutzt alle Möglichkeiten, die das Medium Fernsehen bietet, die Aufmerksamkeit der Zuschauer immer wieder zu erhalten. Er zeigt vorbehaltlos die verschiedensten Perspektiven von Menschen und Branchen und auch, was Perspektivlosigkeit mit Menschen macht. Es sind beeindruckende Bilder, die auch die Dramatik zeigen und einen nicht gleich loslassen. Wollten wir, dass sich alles so entwickelt? Die Gesellschaft verändert sich – in Ost und West. Das haben sie dann doch gemeinsam.

 

zum Beitrag und den Preisträgern