Fort- und Weiterbildungen für Ehrenamtliche der Bahnhofsmissionen

Die Förderung der Lotterie GlücksSpirale macht es möglich, dass bundesweit jährlich ca. 150 Mitarbeitende an einer Grund- und Weiterbildung nach bundesweiten Standards teilnehmen und sich über den Tellerrand ihrer örtlichen Enrichtung austauschen und vernetzen können.

IN VIA Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit - Deutschland e.V. , Freiburg
Bahnhofsmission Deutschland e.V., Berlin


Exemplarisch steht hier der Kurs:

"Umgang mit besonderen Gästen der Bahnhofsmission"

 

 

Immer wieder gibt es Gäste, die die Mitarbeitenden der Bahnhofsmissionen in der täglichen Arbeit besonders fordern oder aber sie besonders berühren: Menschen, deren Schicksale besonders ergreifend sind und die mit ihrer Kraft, ihrem Witz oder Esprit immer wieder überraschen. Oder aber auch Besucher, die durch ihr herausforderndes Verhalten die Geduld der Ehrenamtlichen bis zum äußersten strapazieren.

Umso wichtiger ist es, dass Ehrenamtliche im Umgang mit diesen besonderen Gästen geschult werden, damit sie ihnen gerecht werden und sich selbst zugleich in adäquater Weise schützen:

  • Warum verhalten sich manche Gäste so „besonders“?
  • Wie kann ich damit umgehen?
  • Wo sind meine persönlichen Stärken und Grenzen?
  • Was kann meine Bahnhofsmission leisten – und was nicht?


Der wesentliche Bestandteil der Fortbildung sind die Erfahrungen, Ideen und Fragen der Teilnehmenden: Sie bringen ihre Erlebnisse aus ihrem Engagement in der Bahnhofsmission ein und arbeiten an den konkreten Situationen, die sie in ihren Einrichtungen erleben. Daraus ergeben sich vielfältige Gelegenheiten zu intensivem Austausch, die die Referent*innen durch kurze, praxisnahe Inputs z.B. zu Hintergründen und Erklärungen für herausforderndes Verhalten oder Informationen über Entstehung, Symptomatik, Erscheinungsbilder und Verlauf psychischer Erkrankungen ergänzen.

Ein besonderes Ziel der Fortbildung ist es, den Blick der Teilnehmenden auf „ihre“ Gäste zu verändern. Denn viele von ihnen haben im Laufe der Zeit in der Folge von „Zusammenstößen“ mit herausfordernden Gästen oder weil sie schon eskalierende Situationen erlebt haben, unterschwellig ein eher negatives Bild von ihren Gästen entwickelt. Da hilft es manchmal, sich einzufühlen, welche Funktion das für uns unerwünschten Verhaltens für den Betroffenen haben kann oder die positive Seite einer problematischen Eigenschaft oder Handlung zu entdecken. Das kann unter anderem mit dem Nachspielen von Szenen in Rollenspielen geschehen. Mit diesem veränderten Blick fanden die Teilnehmenden einen anderen Zugang zum Thema „besondere Besucher“, und es kristallisiert sich heraus, dass eine ausgeglichenere Wahrnehmung positiver und negativer Erlebnisse mit besonderen Gästen in der Bahnhofsmission die Zufriedenheit in dem Ehrenamt immens erhöhen kann.